Dresden Striesen

Willst du das Leben genießen, nimm dein Bett und zieh nach Striesen! Diese uralte Volksweisheit drückt aus, was viele Dresdner schon lange wissen, Striesen ist einer der beliebtesten Stadtteile in Dresden.

1350 erstmals als Stresen erwähnt, bestand das damalige Vorwerk aus mehreren Bauerngütern. Auf der Flur des Gebietes Striesen befand sich damals ein alter Elbarm, wodurch die Böden und Äcker besonders fruchtbar waren, daraus resultierte ein positiver Einfluss auf die Entwicklung des Stadtteiles. Von den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg blieb Striesen weitestgehend verschont. 1676 mussten Teile der Flur Striesens zur Anlage des Großen Gartens an den Kurfürsten abgetreten werden. Die verbliebenen Nutzflächen wurden im 18. Jahrhundert von 28 Bauern und Gärtnern bewirtschaftet, hinzu kamen nach und nach Tagelöhner, Häusler und Handwerker. Im Jahre 1813 wurde Striesen als Vorort der Dresdner Festung bei Gefechten zwischen Franzosen und Russen fast gänzlich niedergebrannt, rund 70 Höfe standen in Flammen. Nach Kriegsende brachten mehrere Überschwemmungen Not und Leid in das ländliche Dorf, doch die Striesener Bevölkerung baute ihr Dorf abermals wieder auf und wuchs weiter. Bereits 1892 wurden die 11.000 Einwohner Striesens nach Dresden eingemeindet. Etwa um die gleiche Zeit erlangte Striesen als einer der ersten Stadtteile einen Straßenbahnanschluss nach Dresden. Hinzu kamen Schulen, ein Friedhof sowie ein katholisches Kinderheim. Mit der Industrialisierung um 1900 zogen Unternehmen der Kartonagen- und Kunstabdruckbranche, Zigarettenfabriken sowie Versammlungslokale für die Arbeiter.

Die FAZ schrieb in einem Artikel vom Juli 2016 „In Striesen ist immer Sonntag“.

Obwohl mitten in der Stadt gelegen, spaziert man eher durch ein Dorf als einen Stadtteil Dresdens. Auf den Hinterhöfen und Gartengrundstücken spielen Kinder, es gibt viele Spielplätze, kleine Lädchen zwischen den Gründerzeitvillen, Sandwege mit altem Baumbestand entlang der Straßen. Auch wenn man es nicht vermuten mag, Striesen ist mit knapp 40.000 Einwohnern (auf 3,79 km²) einer der bevölkerungsreichsten Stadtteile Dresdens. Schon der Bebauungsplan von 1860 legte die Parzellenartige Bebauung fest und verhinderte somit eine dichte Bebauung wie in manch anderem Stadtteil. Sollte man sich Striesen ansehen, muss der Weg auf jeden Fall durch den Hermann-Seidel-Park führen, welcher nach der Gärtnereidynastie Seidel benannt ist.