Erfindungen aus Dresden und Sachsen

Dresden Elbe
Dresden Elbe / Bild: Andres Garcia

In Dresden-Plauen lebten und arbeiteten schon viele berühmte Persönlichkeiten. Vom berühmten Gründerzeitunternehmer und Visionär Gottlieb Traugott Bienert, der für die Industrialisierung von Plauen beteutend war, bis hin zum Bibliothekar Walter Hofmann, der eine der ersten sächsischen Volksbibliotheken aufbaute (Freie Öffentliche Bibliothek Dresden-Plauen), haben viele die Stadt mit ihren Ideen und Zukunftsvisionen geprägt.

Doch einige von ihnen waren nicht nur für die Entwicklung von Plauen bedeutend, sondern ihre Erfindungen und Leistungen beeinflussten Bereiche wie die Wissenschaft oder das Konsumverhalten weltweit. Hier sind deshalb einige bedeutende Erfindungen aus Dresden und Sachsen.

Barkhausen-Erfindungen

Heinrich Barkhausens Grab auf dem Urnenhain Tolkewitz
Grab von Heinrich Barkhausens und Richard Mollier auf dem Urnenhain Tolkewitz / Bild: Paulae CC BY 3.0

Dem Physiker Heinrich Barkhausen, der 1881 in Bremen geboren wurde, aber bis zu seinem Tod im Februar 1956 in der Friedrich-Hegel-Straße 10, Hohenplauen, lebte, werden gleich mehrere Entdeckungen zugeschrieben: Die Entdeckung des magnetischen Barkhausen-Effektes, der Barkhausen-Kurz-Schwingung, der Barkhausenschen Röhrenformel und des Stabilitätskriteriums.
Er war schon früh im ersten selbstständigen Institut für Schwachstromtechnik in Deutschland tätig und kam während seiner Lebenszeit zu vielen wichtigen Erkenntnissen und wurde mehrmals augezeichnet.

Richard Mollier

Der Thermodynamiker Richard Mollier ist für seine Forschungen im Bezug auf Wasser, Dampf und feuchte Luft der Wärmelehre bekanntgeworden und lebte ebenfalls in Dresden-Plauen. Er lehrte als Professor an der Technischen Universität Dresden und lebte in einer ruhigen Villa in der Würzburger Straße 58.

Erfindungen aus Sachsen

In Sachsen sind eine ganze Reihe von wichtigen Dingen erfunden worden. Dazu gehören Alltagsgegenstände, ohne die wir heute nicht mehr leben können (wie die Zahncreme). Wobei viele Erfindungen berühmt geworden sind, sind Ihnen einige davon vielleicht noch nicht bekannt. Hier sind einige der wichtigsten Erfindungen, die von schlauen Köpfen aus Sachsen entwickelt wurden:

Melitta-Filtertüte

Melitta-Kaffeefilter mit Filtertüte
Melitta-Kaffeefilter mit Filtertüte / Bild: Elke Wetzig CC BY-SA 3.0

Die Melitta-Filtertüte wurde 1908 von Melitta Bentz in Dresden erfunden, indem sie einen Messingtopf am Boden durchlöchert hat und Schul-Löschpapier über die Löcher legte. Sie erzeugte so einen genialen und einfachen Filter für ihren Kaffee.

„Vater & Sohn“ – Ampelmännchen

Üblicherweise ist die Rede vom Ampelmännchen – der kleinen Figur, die auf der Ampel erscheint. In Zwickau wurde allerdings erstmals eine Ampelfrau auf den Ampeln dargestellt. Damit hat Sachsen die erste Ampelfrau auf den Verkehrslichtern angezeigt. Doch Plauen ist noch einen Schritt weiter gegangen, indem in Plauen „Vater & Sohn“ – Ampelmännchen an den Ampeln auftauchten. Allerdings handelte es sich dabei um ein Kunstprojekt, das eine Ausnahmegenehmigung erhalten hatte.

Russisch Brot und Milchschokolade

Russisch Brot
Russisch Brot / Rainer Zenz CC BY-SA 3.0

Es wurden auch einige Nahrungsmittel in Dresden erfunden. Dresden ist für den Christstollen bekannt, aber auch die Geschichte der Milchschokolade und Russisch Brot ist eng mit Dresden verbunden. Milchschokolade wurde ab 1823 von Jordan & Timaeus in der Chokolade- und Chichorienfabrik hergestellt, der ersten in Deutschland. Russisch Brot wurde in der Stadt 1912 von den Gebrüdern Hörmann erfunden.

Vom Bierdeckel bis zur Tageszeitung

Zu den weiteren Erfindungen aus dem Bundesland gehören der Bierdeckel 1892 von Robert Sputh, die Tageszeitung 1650 in Leipzig, die Kleinbildkamera 1932 von Zeiss-Ikon in Dresden, das vollsynthetische Feinwaschmittel 1932 von Heinrich Gottlob Bertsch in Chemnitz und das ODOL-Mundwasser 1892 von Karl August Linger in Dresden.

Des Weiteren wurde der FCKW-freie Kühlschrank 1993 von der Foron GmbH in Scharfenstein, die Trommelwaschmaschine 1902 von Louis Krauss in Schwarzenberg, der Teebeutel 1929 von Teekanne in Dresden, die Herrenarmbanduhr mit Selbstaufzug 1959 in Glashütte, der BH 1899 von Christine Hardt und das künstliche Mineralwasser vom Apotheker Friedrich Adolph August Struve 1820 in Dresden erfunden.

Auch in den letzten 30 Jahren sind noch wichtige Erfindungen in Sachsen entstanden. Der Physiker Karl Leo hat im Jahr 1998 einen organischen Halbleiter entwickelt, der besonders stromeffizient war, und damit Geschichte geschrieben, erklärt mdr. Genau diese Halbleitern kommen heute weltweit in Millionen von Smartphones und Solaranlagen zum Einsatz, heißt es weiter. Karl Leo erhielt unter anderem den Europäischen Erfinderpreis.

Das waren noch lange nicht alle bedeutenden Ereignisse, die sich in Sachsen und in Dresden  zugetragen haben. Dies verdeutlicht aber, wie vielseitig das Bundesland ist und wie sehr es zu bedeutenden Erfindungen und Entwicklungen beigetragen hat.

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