Ausflug zur Festung Königstein

Ausflug zur Festung Königstein
Der Hungerturm auf der Festung

Die größte Festung Deutschlands, Festung Königstein, thront über dem Elbtal in der sächsischen Schweiz. Es ist ein beliebter Tagesausflug mit der S-Bahn aus dem nahe gelegenen Dresden. Die Festung Königstein ist die größte Festung Deutschlands. Es liegt auf einem flachen Hügel, von wo aus es 240 m über dem Elbtal in der sächsischen Schweiz bei Dresden thront.

Festung Königstein von oben
Festung Königstein von oben

Die Geschichte der Festung Königstein

Die Geschichte der Festung Königstein reicht mindestens bis ins frühe dreizehnte Jahrhundert zurück, erlangte jedoch erst eine echte Bedeutung, als sie 1459 Teil des heutigen Sachsen wurde. Unter sächsischer Kontrolle wurde sie zu einer massiven Festung ausgebaut, die nie im Kampf eingenommen wurde.

Die Festung ist von einer fast 1,6 km langen Mauer umgeben, die ein Gebiet von 9,5 ha mit Platz für Paraden und etwa 30 Gebäude einschließt. Besonders hervorzuheben sind die ältesten Kasernen Deutschlands (ab 1589) und ein noch funktionierender Brunnen, der im gleichen Zeitraum 152,5 m durch festes Gestein gebohrt wurde.

Im Laufe der Geschichte beherbergte die Festung einige bemerkenswerte Personen und Gegenstände. Der sächsische Königshof floh hierher während verschiedener Kriege und innerstaatlicher Umwälzungen, einschließlich des Siebenjährigen Krieges und der Revolutionen von 1848. Bevor Johann Böttger die Geheimnisse der Porzellanproduktion entdeckte, wurde er hier eingesperrt, weil er kein Gold produzierte. Auch Zar Peter I., Friedrich der Große und Napoleon schliefen hier.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Großteil der Kunstsammlung der beeindruckenden Dresdner Museen hier zur Aufbewahrung versteckt. Zu dieser Zeit diente Festung Königstein als Gefängnis für hochrangige französische Offiziere. Die Flucht von General Henri Giraud war bekanntermaßen die einzige erfolgreiche Flucht aus der Festung.

Highlights der Festung

Plan der Festung Königstein
Plan der Festung Königstein

Hungerturm

Ausflug zur Festung Königstein
Der Hungerturm auf der Festung

Warum dieser kleine Turm der Festung Königstein auch Hungerturm genannt wird, steht nicht fest. Dieser kleine Turm an den Mauern der Festung diente wahrscheinlich niemals als Verlies. Das benachbarte „Türken-Loch“, benannt nach einem Gefangenen, wurde tatsächlich laut Schriftstücken als Verlies genutzt.

Übrigens gibt es auch noch einige unterirdische Gefängnisse für gemeine Verbrecher wie das Mohrenloch und die Türkenkammer.

Neues und Altes Zeughaus

Zeughaus von Koenigstein
Neues Zeughaus von Koenigstein

Das Neue, sowie das Alte Zeughaus auf der Festung wird aktuell für Dauerausstellungen genutzt. Im Neuen Zeughaus findet man die Ausstellung Faszination Festung. Diese Dauerausstellung im Neuen Zeughaus der Festung Königstein präsentiert in zwölf Abteilen mit über 200 Objekten und Bildern eine Geschichte über befestigte Orte und Festungen im Laufe der Zeit. Ein besonderes Augenmerk wird auf historische und moderne Angriffs- und Verteidigungswaffen gelegt.

Vom 3. Februar bis 30. Juli 2020 ist die Ausstellung im Alten Zeughaus auf Grund von Renovierungsarbeiten geschlossen. In der neuen Dauerausstellung geht es um eindrucksvolle Kanonen und Mörser, von denen die meisten einst zur Bewaffnung des Königsteins gehörten. Ein Model im Maßstab 1:20 des Alten Zeughauses, das mit Waffen und mit Personal den Zustand im Jahr 1647 zeigt, ist im Alten Zeughaus ebenfalls zu sehen.

Friedrichsburg

Friedrichsburg auf der Festung Königstein
Blick auf die Front der Friedrichsburg mit ihrer Doppeltreppe

Der alte Vergnügungspalast an der Festungsmauer bietet einen einzigartigen Blick auf das Elbsandsteingebirge. Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaut und hieß ursprünglich „Christiansburg“ nach dem sächsischen Kurfürsten Christian I. Während sich im Erdgeschoss ursprünglich Geschütze befanden, wurde das Obergeschoss als Ballsaal genutzt. 1728 besuchten der preußische König Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn, später Friedrich II., den Königstein. Zum Gedenken an das Treffen der drei Brüder in Christiansburg wurde das Gebäude in „Friedrichsburg“ umbenannt. Drei Jahre später ordnete der Kurfürst den Umbau in einen Barockpavillon mit doppelter Treppe an, das 1744 leider durch einen Blitz zerstört wurde. Heute ist die kleine, aber festliche Barockspiegelgalerie stilvoll eingerichtet und kann für Events gemietet werden.

Brunnenhaus

Brunnenhaus Festung Königstein
Brunnenhaus Festung Königstein

Der Brunnen der Festung Königstein ist 3,50 m breit und 152,50 m tief und einer der bekanntesten Tiefbrunnen Europas. Nach einem zunächst zögernden Baubeginn ab 1563 wurde er zwischen 1566 und 1569 von Freiberger- und Marienberger Bergleuten mit Werkzeugen (Hammer und Meißel) sowie Keilen und Zangen in den Sandsteinfelsen getrieben. 1712 soll der aktive russische Zar Peter I. (der bereits 1698 den Königstein besucht hatte) während seines Aufenthalts persönlich die Tiefe des Brunnens mit einem Seil gemessen haben. Die Quellwasserversorgung des Brunnens, die etwa acht Kubikmeter pro Tag beträgt (gemessen 1929), beginnt in einer Tiefe von 139 m. Der Boden des Brunnens befindet sich 88 m über dem Elbespiegel. Die Höhe des Wasserspiegels beträgt ca. 5 m. Bis 1967 (bis die Festung an das regionale Trinkwassernetz angeschlossen war) oder 398 Jahre lang wurde der Brunnen zur Versorgung der Festung mit Trinkwasser genutzt. Heute pumpt ein restauriertes elektrisches Hebesystem aus dem Jahr 1912 im Rahmen von Vorführungen Wasser aus dem Brunnen.

Brunnenhaus:

  • Erbaut 1735-37, kugelsicheres Sandsteingewölbe
  • 1881 Betondecke mit Granitprägung auf Stahlträgern zum Schutz des Brunnens

Brunnen: 

  • 1563-69 versenkt (vertikal nach unten gebaut) 152,5 m tief
  • Wasserpumpen zunächst mit Göpel, später Tretrad
  • Dampfmaschine von 1871, Elektromaschine von 1912; 1967 entwaffnet
  • Die Wasserpumpentechnologie funktioniert seit 1998 wieder

Garnisonkirche

Garnisonkirche auf der Festung
Garnisonkirche auf der Festung Königstein

Die ursprünglich romanische Burgkapelle der Festung wurde 1676 als St. Georgs-Kapelle geweiht. Sie war die erste Garnisonskirche Sachsens und wurde im Jahr 2000 nach umfangreicher Sanierung wieder eingeweiht. Die kleine Kapelle kann von April bis Oktober, am Buß- und Bettag sowie an den Adventswochenenden besichtigt werden. In der Garnisonskapelle wird an vorher festgelegten Terminen „Sonntagsmusik in der Garnisonskirche“ gespielt. Hier kann man als Gast einem 15-minütigen Konzert auf der Jehmlich-Orgel lauschen. In den Monaten von November bis März kann man das Innere der Kirche durch eine verglaste Tür betrachten. Ein kleines Highlight wird bei einem Blick durch die gläserne Tür sichtbar. Hier findet man ein besonderes Wandgemälde aus dem 13. Jahrhundert am Altar.

Magdalenenburg

Weinkeller in der Magdalenenburg 1621/22 als Renaissanceschlösschen errichtet, diente die Magdalenenburg der Unterbringung des Hofes und als Provianthausfür die Festung Königstein. Im Fasskeller der Magdalenenburg stand von 1725 – 1818 ein 238.000 Liter fassendes Weinfass aus Zeites vom August des Starken.

1818 wurde die Magdalenenburg in ein kugelsicheres Proviantmagazin umgebaut, hier finden von Mai bis Oktober vereinzelt Sonderausstellungen und Dokumentationen zu verschiedensten Themen statt.

Garnisionsbau

Garnisionbau der Festung

Der Garnisonbau der Festung diente von Beginn an der Unterbringung der Wachen und der Garnison auf der Festung Königstein. Seit dem die Festung als Sehenswürdigkeit dient, werden im Garnisionsbau Gastronomie und Verwaltung der Festung untergebracht. Hier finden Gäste die Erlebnisgastronomie „In den Kasematten“ und auch den Festungs-Imbis, den Sie als Gast vom Platz der Festung besuchen können. In den Monaten von März bis September können Sie sich vor dem Garnisonsbau im Biergarten bequem machen und die Atmosphäre der Festung und vereinzelte Veranstaltungen genießen.

Schatzhaus

Schatzhaus Festung Königstein
Schatzhaus Festung Königstein

Aufgrund ihrer sprichwörtlichen Uneinnehmbarkeit wird die Festung seit dem Dreißigjährigen Krieg, insbesondere in Kriegszeiten, als Aufbewahrungsort für Kunstschätze wie die Sammlungen der Dresdner Residenz und insbesondere für die Staatskasse des Königreichs von Sachsen genutzt. 1854/55 wurde auf dem Gelände der Festung ein Schatzhaus nach Art eines Pulvermagazins errichtet, das zu dieser Zeit auch für Artilleriegeschosse kugelsicher war.

Unter der Dachabdeckung befindet sich ein ca. 1,20 m starkes Sandsteingewölbe. Die Seiten-mauern sind bis zu 1,80 m stark. Den Zugang sicherte eine dreifache Eisentür. Die Fenster an den Giebelseiten waren durch eiserne Gitter und Läden geschützt. Der Keller des Schatzhauses – der vor allem zur Lagerung von gemünztem Geld vorgesehen und genutzt wurde – ist in den gewachsenen Fels eingearbeitet. Im Fußboden des Erdgeschosses sind vier Falltüren als Zugang zum Keller eingelassen. Dort sind zum Transport der schweren Geldfässer Schienen für Loren verlegt.

Zwei Millionen Taler, verpackt in 200 Fässern, wurden von 1860 bis 1865 im Schatzhaus auf Königstein gelagert. Also 10.000 Thaler in einem Fass gelagert (Stückgewicht ~ 185 kg). Bei dieser Art der „Verpackung“ und des Transports der Münzen ist es übrigens verständlich, dass Münzen aus dieser Zeit Randfehler und Kerben aufweisen.

Seigerturm

Seigerturm auf der Festung
Kleiner Wachturm mit einer extra schlagenden Glocke

Auf der Westseite der Festungsmauer, über dem Weg zum Tor, befindet sich das Horn mit dem Seigerturm. Dieser Fels- und Wandvorsprung enthält die Hornkasematten, die im frühen 19. Jahrhundert erbaut wurden. Der Seiger-Turm entstand aus einem um 1601 erbauten Aussichtsturm. Seinen Namen verdankt er der Seigerschelle, die 1603 vom Gründer der Freiberg-Glocke Hans Hilliger geschaffen wurde.

Diese Glocke wurde zur Glocke der Magdalenenburg geschlagen und informierte so die Wachen am Seigertor und in der näheren Umgebung, die die Glocke der Magdalenenburg sonst nicht gehört hätten.

Die Georgenburg

Georgenburg und Hauptgebäude der Festung Königstein
Georgenburg und Hauptgebäude der Festung Königstein

Erst im Jahre 1605 wurde die alte Burg im Norden umgebaut und an die neuen Gebäude im Süden über der Tür angepasst. Das Gebäude erhielt neue Zwergenhäuser, Gewölbe im Erdgeschoss und einen steinernen Torbogen, der dem alten Wendelstein folgte. Das neue Gebäude, die Georgenburg wurde erst 1619 unter dem Wähler Johann Georg I. eingeweiht. Hinter der Tür wurde das Gebäude von 1622 bis 1622 etwas hinter dem Plateau errichtet, die Magdalenenburg als eigenständiges und größeres Sommerpalast auf einem länglichen Grundriss und 1631 die Johannissaal als Ballsaal über der Tür.

Weitere Highlights der Festung  Königstein

  • Blitzeiche
  • Königsnase
  • 3 Wachtürme
  • Panoramaaufzug
  • Rothe Brücke
  • Aufgang

Besuch der Festung Königstein in Sachsen

Der Zugang zur Festung Königstein ist über einen modernen Panoramaaufzug möglich, der das ursprüngliche Hebezeug aus dem 16. Jahrhundert ersetzte, oder über den ursprünglichen sehr steilen Weg. Letzteres ist bei weitem interessanter, kann aber bei Nässe sehr rutschig sein.

An den Zugangstoren, Wehrtürmen und einem langen Tunnel vorbei können Besucher herrliche Panoramen des Elbtals sowie der sächsischen Schweiz genossen werden. Einige der Gebäude beherbergen Dauerausstellungen und Wechselausstellungen antiker Möbel sowie Museen für Militär- und Ortsgeschichte. Im Sommer finden häufig Vorführungen, Veranstaltungen und spezielle Führungen statt, um die Geschichte der Festung lebendig zu machen.

Mehrere Restaurants, ein Biergarten und Kioske bieten an verschiedenen Stellen der Festung Speisen und Getränke an. Besonders beliebt ist das Erlebnisrestaurant „In den Kasematten“, in dem die Atmosphäre des Barock gezeigt und nachgebildet wird. Das Essen besteht hauptsächlich aus lokaler sächsischer, ziemlich herzhafter Küche und ist reich an Schweinefleisch und Kartoffeln.

Öffnungszeiten und Eintrittskarten für die Festung Königstein

Die Festung Königstein ist ganzjährig geöffnet, der einzige Tag, an dem sie geschlossen ist, ist der 24. Dezember. Auch die täglichen Öffnungszeiten sind normaler Weise angenehm lang. Die Festung öffnet täglich um 9 Uhr und schließt von April bis September um 20 Uhr, im Oktober um 18 Uhr und von November bis März um 17 Uhr. Einzelausstellungen können etwas kürzere Öffnungszeiten haben. Der Eintritt in die Festung beträgt 6 €  für Erwachsene und 4 € für Kinder über 6 Jahre und Studenten. Kombitickets sind für Familien erhältlich. Tickets ermöglichen den Eintritt in die Festung, alle Ausstellungen und von April bis Oktober die Nutzung des Panoramaaufzugs.

Öffnungszeiten:

  • 9 Uhr – 20 Uhr von April bis September
  • 9 Uhr – 18 Uhr von November bis März

Eintrittspreise:

  • Erwachsene – 11 Euro
  • Kinder, Jugendliche über 6 Jahren – 8 Euro
  • Familien 26 Euro

Aktuelle Informationen:
www.festung-koenigstein.de/de/oeffnungszeiten-eintritt.html

Lage und Anfahrt zur Festung

Die Festung Königstein ist mit einer 20-minütigen Wanderung mit einigen steilen Hängen vom Stadtzentrum Königstein zu erreichen. Die Route ist vom Bahnhof aus gut ausgeschildert. Eine einfachere Alternative ist der Festungs Express – ein Doppeldeckerbus im Vintage-Look, der vom Bahnhof bis knapp unter den Festungseingang fährt.

Die S-Bahn S1 fährt meist zweimal pro Stunde von Dresden (und Meißen) nach Königstein. Königstein liegt 40 Minuten von Dresden und 5 bis 10 Minuten von den beliebten sächsischen Städten Stadt Wehlen und Kurort Rathen in der Nähe des Aussichtspunkts Bastei-Brücke entfernt.

Kontakt
Festung Königstein
01824 Königstein
Tel.: +49 (0) 35021 64-607
[email protected]
www.festung-koenigstein.de

Bilder von der Festung Königstein

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