Urnenhain Tolkewitz – Krematorium & Eliasfriedhof

Außenansicht mit Wasserbecken Urnenhain Tolkewitz Krematorium

Friedhöfe sind heute nicht nur ein Ort, an dem man den Verstorbenen gedenkt sondern auch -so makaber es klingt- ein interessantes Ausflugsziel. Natürlich sollte man diesen Besuch mehr oder weniger in respektvoller Stille begehen, doch es lohnt sich.

Urnenhain & Krematorium

Der seit 1911 bestehende Urnenhain Tolkewitz ist ein Kulturdenkmal mit künstlerischer und geschichtlicher Bedeutung. Zwei Jahre nach seiner Entstehung wurden Richtlinien festgelegt, die den stimmungsvollen Gesamteindruck der Natur im Urnenhain formen sollten. Viele der Gräber wurden von bekannten Bildhauern erschaffen und man kann eine erstaunliche Vielfalt was Urnengestaltung angeht entdecken. Doch nicht nur Gräber und Urnen beeindrucken, auch die Gebäude, unter ihnen das Krematorium und der Urnenhof, sind bemerkenswert schön. Im Internet gibt es zur freien Verfügbarkeit zwei Übersichtspläne des Urnenhains, auf denen bedeutende Grabmale und Persönlichkeiten vermerkt sind.

Eliasfriedhof & Johannisfriedhof

Im Gegensatz zum Urnenhain Tolkewitz war die Anlegung des Eliasfriedhof aus einer dringenden Not entstanden. 1680 wurde die Festung Dresden zum letzten Mal von der Pest heimgesucht und riss ein Drittel ca. 5.000) der damaligen Bevölkerung in den Tod. Da der Johannisfriedhof nicht ausreichte, musste der Rat der Stadt diesen schnellst möglich erweitern. Auf Feldern vor den Toren der Stadt wurde ein abgesonderter Seuchen- und Pestfriedhof angelegt.

Trinitatisfriedhof

Ebenso wurde übrigens der Johanstädter Trinitatisfriedhof 1814 als Seuchenfriedhof angelegt. Nach dieser letzten Pest blieb der Eliasfriedhof ein Friedhof für Arme, die Reichen zogen es vor, sich im Kirchhof an der alten Frauenkirche bestatten zu lassen. Erst als 1724 die Anlegung eines neuen Begräbnisplatzes dringend erforderlich wurde, stieg das Ansehen des Eliasfriedhofes wieder.

Im Juni 1876 erfolgte die letzte Bestattung, seitdem ist er der Vergänglichkeit überlassen, vieles ist verfallen und zerstört. Zwei- bis dreimal im Monat finden Führungen über den Friedhof statt, bei denen sogar fotografiert werden darf.

Ja, auch ein Friedhof kann ein Ausflugsziel sein.

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