Als Landeshauptstadt ist Dresden eigentlich prädestiniert für eine hohe Quote an verbrecherischen Umtrieben. Doch was sagen Einwohner und Statistik dazu? Gibt es Nachholbedarf?

Dresden bei Nacht

Städteranking der Allianz Direct

Der Versicherer beruft sich für sein Ranking auf die amtliche Kriminalstatistik und betrachtet Diebstahl, Betrug, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Rauschgiftdelikte und weitere Delikte. Dabei wird jedoch nicht nach Gefährlichkeit der einzelnen Kategorien gewichtet. Sachbeschädigung – wie Graffiti an Gebäuden – ist zum Beispiel keine wirkliche Bedrohung der Sicherheit.

Man sieht jedoch, dass Dresden weder in der Liste der besonders sicheren, noch in der Liste der besonders unsicheren Orte in Deutschland auftaucht. Wie ist das nun zu bewerten? Zumindest liegt die zweite sächsische Großstadt Leipzig im Städtevergleich der Kriminalitätsrate deutlich vor Dresden.

Digitale Sicherheit

Spielbank Dresden
Spielbank Dresden / Bild: Lupus in Saxonia CC BY-SA 4.0

Wer sich online bewegt, muss besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten lassen. Auch hier gibt es dunkle Ecken, die man besser meidet oder nur mit erhöhter Wachsamkeit betritt. Andere Regionen des Netzes sind gut reguliert und überwacht. Dazu gehört zum Beispiel auch der Glücksspielsektor. Während Casinos und Spielhallen oftmals ein negativer Ruf anhaftet, sind Online-Spielotheken scharfen Kontrollen unterworfen. Die Betreiber müssen für den Erhalt der Lizenz regelmäßig nachweisen, dass sie den deutschen Rechtsnormen genügen. Die Seite Casinos-Vergleich stellt übersichtlich dar, welche Angebote vertrauenswürdig sind und welche nach aktueller juristischer Lage als illegal einzustufen sind. Live-Casinospiele wie Poker oder Roulette sind beispielsweise untersagt. Im Großen und Ganzen bleibt Glücksrittern nur die Slotmachine erhalten. Der Anbieter ist hier verpflichtet, Gewinnchancen transparent darzustellen. Auf diese Weise hat jeder Nutzer die Chance, eigenverantwortlich zu spielen.

Sicherheit wird von jedem anders empfunden

Pegida demonstriert am Dresdner Neumarkt
Pegida demonstriert am Dresdner Neumarkt / Bild: Phi CC0

Dabei ist klar, dass unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Eindrücke ihrer persönlichen Sicherheit haben. Nicht erst seit PEGIDA ist klar, dass Dresden für Migranten und Geflüchtete ein Ort ist, an dem viel Feindseligkeit vorherrscht. Auch Anschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete zeichnen hier kein positives Bild. Und auch Fußballfans einiger Vereine dürften hier stellenweise kein einfaches Leben haben.

Dennoch zeigt zum Beispiel der Urban Audit, dass sich Dresdener in ihrer Heimatstadt weitgehend sicher fühlen. Damit schneidet die Stadt im deutschen Vergleich überdurchschnittlich gut ab. Untersuchungen der TU Dresden zeigten aber auch, dass oft gar kein klarer Zusammenhang zwischen Kriminalitätsrate und empfundener Sicherheit besteht. Es geht eher um ein Gefühl von nachbarschaftlichem Vertrauen. Auch die soziale Struktur und das Verhältnis zu Diversität ist oft ein wichtiger Faktor.
Tendenziell gibt es auch Zusammenhänge mit der eigenen politischen Einstellung: Das Thema innere Sicherheit ist ein großer Aufreger und mobilisiert zum Beispiel eher linke Bevölkerungsteile gegen die Gefahr rechtsextremer Gruppierungen, während sich eher rechten Parteien zugeneigte Bürger vor allem vor Ausländerkriminalität fürchten.

Fazit

Sicherheit ist nicht nur eine Dienstleistung, sondern vor allem ein Gefühl, das viel mit der inneren Einstellung unseren Mitbürgern gegenüber zu tun hat. Wenn Dresden sich gern als weltoffene Stadt mit Herz für Touristen aus aller Welt präsentieren will, dann gehört dazu auch ein offener Geist. Wie man an den Umfragen sieht, ist der Weg dahin nicht immer für alle derselbe.

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